Mehr als jeder zweite Hof ist seit 1970 verschwunden – waren damals noch 23 Prozent der österreichischen Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig, sind es 2016 nur mehr 4 Prozent gewesen. (1) Im Schnitt schließen pro Tag 5 landwirtschaftliche Betriebe. (2) Die Höfe, die bleiben, werden vor allem eines: größer. (3)
Die Ursachen?
Zum einen fehlt es oft an der Hofnachfolge, knapp die Hälfte der Betriebsführer*innen über 50 Jahre hat keine gesicherte Hofnachfolge. (4) Und: in Österreich wird der Beruf des Bauern/ der Bäuerin ja nach wie vor in der Familie vererbt. Wer sich diesen Beruf aussucht, bleibt immer eins – ein*e Quereinsteiger*in.
Andererseits zielen die Förderungen vermehrt auf größere Betriebe ab. Es gilt zu wachsen, zu investieren und größer zu werden. Banken, Bauernbund und Kapitalismus hämmern den jungen Nachfolger*innen dieses Wachstum ein: „Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit“.
Wir wollen ohne familiäre Vorprägung einen Hof gründen. Wir haben kein Erbe. Keinen Grund und Boden. Kein Kapital und kamen nicht als Bäuerin und Bauer zur Welt. Wir möchten eine kleinstrukturierte Landwirtschaft führen, die nicht von Förderungen abhängig ist und in der vor allem eines wachsen soll: Gemüse, Gemeinschaft und Wissen über nachhaltige Lebensmittelversorgung.
(1) https://www.diepresse.com/5632559/bauernsterben-mehr-als-jeder-zweite-hof-seit-1970-verschwunden