„Ihr wisst aber schon, dass das Arbeit ist?“ – wie oft haben wir diesen Satz in den vergangenen Monaten gehört.
Ohne selbst auf einem Hof geboren zu sein, eine Landwirtschaft zu gründen, braucht ein starkes Netzwerk und Ideen. Ja, wir wissen, dass das Arbeit ist.
Einen neuen Beruf zu erlernen, braucht viele Stunden Selbststudium. Bücher. Videos. Recherche. Überlegungen. Und Mut. Ja, wir wissen, dass das Arbeit ist.
Ein Gemüsebaubetrieb ist vor allem eines: körperliche Arbeit. Bei Wind und Wetter. Mit Haut und Haaren. Das braucht einen gesunden Körper. Ja, wir wissen, dass das Arbeit ist.
Eine grüne Wiese ohne schwere Maschinen in 1000m2 reine Beetfläche umzuwandeln und zu umzäunen, braucht viele Handgriffe und viel Kraft. Ja, wir wissen, dass das Arbeit ist.
Einen landwirtschaftlichen Betrieb zu gründen, braucht Wissen über die ungeschriebenen Regeln der bäuerlichen Gesellschaft. Und ihre Zustimmung. Ja, wir wissen, dass das Arbeit ist.
Als gleichberechtigte Partner*innen gemeinsamen, einen Betrieb zu gründen, Fähigkeiten und Fertigkeiten aufzuteilen und die Gleichberechtigung hingegen aller gesellschaftlichen Zuschreibungen immer wieder zu verteidigen, braucht langen Atem. Ja, wir wissen, dass das Arbeit ist.
An jedem Tag, den wir spätabends noch weiter planen, vorbereiten und tüfteln; an jedem Wochenende, an dem wir die Zeit für den Betrieb neben Erwerbsarbeit, Ausbildungen und Ehrenamt aufwenden, wissen wir, dass es Arbeit ist.